Wer schon einmal mit einem Wasserschaden konfrontiert war, weiß, wie dramatisch das Ereignis und seine Folgen sein können. Dabei hängt das Ausmaß der Schäden wesentlich davon ab, wie rasch und effektiv die Betroffenen auf die ersten Anzeichen eines Rohrbruchs reagieren. Damit die Folgeschäden und die damit verbundenen Einschränkungen so gering wie möglich bleiben, ist es wichtig, besonnen und strukturiert vorzugehen. Folgende Tipps helfen Ihnen dabei.
1. Wasser abdrehen
Die Anzeichen für einen Rohrbruch sind vielfältig. Sie reichen von einem dunklen Fleck an der Wand, über tropfende Stellen an der Decke bis hin zu Pfützen, die sich auf dem Fußboden bilden.
Als betroffener Laie sollten Sie zunächst einmal keine Zeit mit Leckageortung verschwenden. Vielmehr ist es wichtig, die betroffene Wasserleitung durch Schließen des Haupthahnes stillzulegen. Sofern Sie in einem Mehrfamilienhaus wohnen, sollten Sie möglichst die Hauptwasserleitung abstellen bzw. den Hausmeister bitten, dies unverzüglich zu tun. Sollte das Wasser dann immer noch weitersprudeln oder bereits der Keller unter Wasser stehen, rufen Sie die Feuerwehr.
2. Notdienst rufen
Versuchen Sie bitte, alle elektrisch betriebenen Geräte aus der Gefahrenzone zu bringen. Um einen Kurzschluss zu vermeiden, schalten Sie bei einem größeren Wasserschaden am besten die Sicherungen in den betroffenen Räumen aus. Danach rufen Sie einen Handwerker. Schildern Sie Ihr Problem möglichst genau und bitten Sie um unverzügliche Hilfe. In den Abendstunden, am Wochenende und in besonders dramatischen Situationen sollten Sie keinesfalls zögern, den Notdienst anzurufen.
Bis zum Eintreffen des Notdienstes sollten Sie alles tun, um den Wasserschaden zu begrenzen. Das ist vor allem in Hinblick auf die Schadensregulierung durch Versicherungen wichtig. Falls es also von der Decke tropft, stellen Sie ein Gefäß unter. Versuchen Sie, Möbel so gut es geht, wegzuräumen bzw. hochzustellen. Sind die Pfützen überschaubar, nehmen Sie das Wasser mit Tüchern auf. Fließt es weiter, dichten Sie Türen mit Decken ab.
3. Fotografisch dokumentieren
Zur Leckageortung ist es häufig hilfreich, die entsprechende Wasseraustrittsstelle bzw. das Tropfen zu fotografieren, noch besser, zu filmen. Im Hinblick auf die Durchsetzung von versicherungsrechtlichen Belangen ist es sogar notwendig, den Wasserschaden insgesamt zu dokumentieren. Manche Versicherungsgesellschaften wünschen Fotos mit verbaler Beschreibung, andere schicken kurzfristig einen eigenen Sachverständigen vorbei, der das betroffene Terrain persönlich in Augenschein nimmt und weitere Maßnahmen, wie Reparaturarbeiten, Trocknung oder Sanierungsaktionen anordnet. Am besten fragen Sie bei Ihrer Versicherung genau nach, wie Sie vorgehen sollen. Mieter müssen außerdem den Vermieter oder die Hausverwalter informieren. Am besten tun Sie das schriftlich und legen dem Schreiben ebenfalls einige aussagenkräftige Fotos vom Wasserschaden bei.
4. Schimmelpilz abkleben
Nach Leitungswasserschäden ist großflächiger Schimmelbefall gar nicht so selten. Das wahre Ausmaß zeigt sich häufig erst nach der Trocknung. Doch egal wie groß oder klein der sichtbare Schimmelfleck ist, die Beseitigung von Schimmel in Wohnräumen ist immer die Aufgabe von Spezialisten. Eine Fachfirma kennt die Gefahren von Schimmelbefall und verfügt über die notwendige Spezialausrüstung und das technische Know-how zur gesundheitlich unbedenklichen Beseitigung.
Um die Verbreitung von Schimmelsporen durch Luftverwirbelungen zu verhindern, sollten Sie bis zum vereinbarten Termin alle sichtbaren Schimmelstellen mit einer Folie abkleben. Dazu schneiden Sie die Folie mit einigen Zentimetern Sicherheitszugabe passend zurecht und kleben sie rundherum mithilfe von Dampfsperren- oder Gewebeklebeband an der Wand fest.